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AutorenbildFranziska Blickle

"Very entert(r)aining!" - was mein Claim für mich bedeutet

Aktualisiert: 23. Okt.

Ok, das Wortspiel aus TRAINING (=trainieren, unterrichten) und ENTERTAINING (=unterhaltsam) habt ihr sicher schon erkannt und verstanden, aber was bedeutet der Claim für mich persönlich?

 

Als ich im Spätsommer 2017 erkenne, dass mein Job als HR Business Partner nicht (mehr) der richtige für mich ist und ich noch in der Probezeit kündige, beginnt für mich eine innere Reise.

Ich weiß, dass ich nicht zurück in ein Angestelltenverhältnis möchte, sondern selbständig arbeiten. Als was? Gute Frage! Als Trainerin? Ja, diese Idee gibt es schon länger, sie ist aber zunächst nur eine von vielen. (Welche noch im Raum standen und verworfen oder erstmal auf Eis gelegt wurden ist eine andere Geschichte und soll ein ander Mal erzählt werden.)


Ich beschäftige mich in dieser Zeit unter anderem intensiv mit dem japanischen Konzept von "Ikigai"*, mit dem sog. "Sweet Spot", an dem die Berufung liegen soll und mit Selbstreflexionen zum Beruf(ung)scoaching.


Zentraler Punkt immer wieder folgende Fragen:

  • Was kann ich gut?

  • Was tue ich gern?

  • Was braucht die Welt?

  • Wofür wird Geld bezahlt?

Ich weiß nicht wie es euch gehen würde, aber nach über sieben Jahren als Angestellte fiel mir die Antwort auf die ersten beiden Fragen nicht sehr leicht.

Ich hätte sofort sagen können wofür ich gutes Feedback bekomme und mit welchen Projekten ich besonders erfolgreich bin, aber was dahinter liegt, was ich gut kann und wirklich gerne tue? Das konnte ich irgendwie nicht richtig benennen.

 

Eine Freundin ermuntert mich "mal vom Beruf weg" zu denken und weiter in die Vergangenheit zu gehen.


"Zum Studium?"

"Ja, aber noch weiter?"

"In die Schulzeit?"

"Ja, noch weiter?"

"Mein Engagement als Pfadfinderin, Gruppenleiterin, Nachhilfelehrerin?"

"Ja, genau."

 

Langsam kristallisieren sich Bilder und Situationen heraus. Es entsteht ein Muster und ich entdecke zwei Themen, die immer wieder auftauchen:


Ich erkläre gern!


  • Als ich klein war, mussten sich meine Eltern, Großeltern und notfalls der Teddy kleine Vorträge anhören.

  • Ich habe mehrere Jahre in unterschiedlichen Fächern Nachhilfe gegeben.

  • Rhönradturnen hat mir erst richtig Spaß gemacht, als ich mich nicht mehr selbst quälen musste (ich war wirklich schlecht), sondern die Stunde gestalten und die Übungen erklären und anleiten durfte.

  • Ich liebe es, neue Kolleg*innen und in meinen Betreuungsbereichen neue Führungskräfte einzuarbeiten.


Ich unterhalte gern!


  • In der zweiten Klasse fragt mich meine Lehrerin, ob ich nicht das Krokodil spielen kann, wenn wir in der nächsten Mathe-Stunde den Unterschied zwischen > (größer als) und < (kleiner als) durchnehmen. Klaro!

  • Dem Nikolaus ein Gedicht vortragen? Immer her damit!

  • Meine Familie musste einige Jahre zu Weihnachten eine ausgetüftelte, selbstentworfene Mischung aus Quiz- und Gameshow über sich ergehen lassen. Sie waren sozusagen meine ersten Teilnehmer*innen.

  • Ich konnte es kaum erwarten, bis ich alt genug für das Schultheater war.

  • Den Führungskräften das neue Recruiting-Tool vorstellen? Klar, aber nur, wenns lustig werden darf!

 

“Lernen ist eine viel zu wichtige Sache, um sie ernst zu nehmen.”

Gregory Bateson

 

Inzwischen ist mir klar, dass ich diese beiden Dinge in meinen Trainings optimal verbinden kann:


Weil ich beinahe für jede Gelegenheit spontan ein Wortspiel, ein Augenzwinkern oder einen kleinen Lacher einstreue kann, laufe ich nicht Gefahr, dass es zu trocken wird.


Und weil es mir im Innersten wichtig ist Fähigkeiten, Wissen und Kompetenzen zu vermitteln, laufe ich nich Gefahr, dass es zu albern wird.

 

Ich trainiere und ich entertaine und das ist

"Very entert(r)aining!"

 

* Ikigai wird übriges von meiner lieben Kollegin Katja Kremling besonders anschaulich erklärt in ihrem Blogpost:

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