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Bitte nicht wieder nur „sammeln und sortieren“! - 10 (wirklich) kreative Methoden-Ideen für virtuelle Whiteboards

Virtuelle Whiteboards wie MURAL, Miro oder Conceptboard sind echte Multitalente – wenn man mehr daraus macht als "Kärtchen sammeln und sortieren".


Mit den richtigen Aufgaben & Methoden werden sie zu Bühnen für Austausch, Kreativität und echtes gemeinsames Denken. Keine zweidimensionalen weißen Flächen mehr, sondern echte Lern- und Erlebnis-Räume.


Hier findest Du 10 konkrete Ideen, wie Du Whiteboards im Training oder Workshop kreativ einsetzen kannst. Und weil kein Mensch Zeit hat für stundenlange Vorbereitung, versuche ich Dir ganz simple Ideen zu zeigen, wie das konkret aussehen kann. Ausarbeiten und schmücken kannst Du sie dann selbst. ✨



1. Begriffe zuordnen (und ein paar Varianten)


Klingt erstmal nicht so sexy, ich weiß, aber es gibt spannende Varianten, die spannende Diskussionen starten können:


Zitate zusammenbauen:

Zerlege passende Zitate zu Deinem Thema und lass die Teilnehmenden sie richtig zusammensetzen. Dann sprecht ihr darüber. Stimmen sie zu oder nicht? Was löst es bei ihnen aus? Was fehlt? Welche anderen Gedanken/Zitate/Sprüche passen auch/besser/ergänzend?


Grüne und rote Wortkacheln bilden das Zitat: "Wer zwei Hasen gleichzeitig jagt, wird keinen davon fangen." – Konfuzius.


Begriffe zum Thema sortieren oder zuordnen lassen:

Liefere Begriffe zu verwandten Überbegriffen und lasse die Teilnehmenden eine Zuordnung machen. Super um zu klären, was mit den Begriffen überhaupt gemeint ist und ob alle das Gleiche darunter verstehen. Zum Beispiel Begriffe rund um „Leadership“ vs. „Management“ passend zuordnen lassen. Anschließend Gespräch darüber, warum eine Führungskraft Aufgaben aus beiden Feldern hat, wie die verfügbare Zeit verteilt ist, wie zufrieden sie damit sind, was sie anpassen wollen...


Grüne Textfelder mit "Mein wichtigster Beitrag..." und "Ein funktionierendes Team...". Dazwischen Eingabeaufforderungen für individuelle Sätze.

Sätze vervollständigen:

Du kannst Satzanfänge vorgeben („Gute Führung bedeutet für mich…“) – die Gruppe ergänzt. Hier kommen die Erfahrungen und Glaubenssätze zutage, die dann gut besprochen werden können.


Diagramm zur Unterscheidung von Leadership und Management. Oben Anleitung, unten Begriffe wie "Effektivität" und "Effizienz" zum Zuordnen.


Mythen und Mindfucks analysieren:

Typische Redewendungen, Mindfucks, Glaubenssätze, Regeln oder Aussagen wie „Feedback muss immer sofort sein“ diskutieren und einordnen: Stimmt – Teilweise – Irrglaube. Wie müssten wir es ändern, dass es für uns stimmt?


Drei Sätze in rechteckigen Rahmen: "Erst die Arbeit", "Geld verdirbt", "Was Hänschen". Darunter rote und grüne Daumen hoch/runter.


2. Bildkarten auswählen und damit Zugang zu Gefühlen schaffen


Nutze Kartenwerke wie z. B. Metalog-Bildkarten oder das Zürcher Ressourcen Modell als Inspirationsquelle und stelle auf dem Board Bildkarten bereit.


Damit lassen sich z. B. sehr gut Emotionen sichtbar machen: „Welches Bild steht für XY?“, oder auch

Erwartungen formulieren: „Welches Bild beschreibt Deine Hoffnung für diesen Workshop?“, „Wie siehst Du Euer Team in einem Jahr?“


Tipp: Ich würde hier die Teilnehmenden nicht frei in der Bildersuche stöbern lassen, denn das frisst viel Zeit und kann für Ablenkung sorgen. Ich würde immer eine Bildauswahl auf dem Whiteboard bereitstellen, damit es überschaubar bleibt. Entweder kann sich jeder dann eine Karte „nehmen“ und z. B. zu einem Kärtchen mit seinem Namen ziehen oder die Karte wird mit einem Icon oder Sticky markiert.


Collage mit bunten Bildern, Pfeile in Pink, Aufforderung zur Auswahl eines Bildes passend zur Arbeitsstimmung im Projekt.



3. Ist- und Soll-Zustand darstellen lassen, um denken und fühlen sichtbar zu machen


Nutze Icons, Bilder und Farben, um nicht nur Fakten, sondern auch Stimmungen sichtbar zu machen:


Beispiele:


In einem Teamworkshop markieren Teilnehmende auf einer Inselkarte:

Wo stehen wir gerade? (einsame Insel, belebter Hafen…)

Wo wollen wir hin? (grüne Wiese, Gipfelkreuz…)


Heißluftballon über Landschaft mit Dorf, Fluss, Wiesen und Bergen. Bunter, illustrativer Stil mit roten Häusern und weißen Kreisen.


Beim Check-in und Check-out sagen die Teilnehmenden, welche Farbe die Zusammenarbeit gerade für sie hat und es wird auf dem Board dargestellt.


Kreise in zwei Gruppen auf weißem Hintergrund, oben "Check In" und "Check Out". Unten Text: "Welche Farbe hat unsere Zusammenarbeit gerade?" und "Hat sich die Farbe geändert seit heute Morgen?".


Das lädt zu echten Gesprächen über Erwartungen, Hürden und Wünsche ein – ohne, dass gleich jemand eine Liste herunter rattert.




4. Prototypen und Mockups bauen, um Ideen sichtbar und „greifbar“ werden zulassen


Whiteboards sind perfekt, um erste Entwürfe zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass. Ideen nicht nur verbal erläutert, sondern gezeigt und diskutiert werden können.


Beispiele:

  • Eine neue App-Skizze bauen

  • Ein Konzept für die Gestaltung eines Gemeinschaftsraums

  • Benutzeroberflächen oder Websites grob zeichnen

  • Ein Spielbrett entwerfen


Icons, Freihandzeichnungen und einfache Formen reichen völlig – es geht um das Denken in Bildern, nicht um perfekte Designs.


Laptop auf einem Tisch mit leerem Bildschirm, im Hintergrund graue Wand. Text darüber: Mockup-Time, Anweisungen zur Startseitengestaltung.
Grundriss eines Gemeinschaftsraums mit Türen, Fenstern und einer Toilette. Texte ermutigen zur kreativen Gestaltung.


5. Material fürs Selbststudium bereitstellen


Du kannst Dein Whiteboard perfekt als zentralen Lernort gestalten, der auch nach einem Workshop oder zwischen zwei Modulen selbständig genutzt werden kann.

So können Teilnehmende Inhalte nach dem Workshop in ihrem Tempo vertiefen.


Beispiele:

  • Links zu Videos (z. B. kurze Erklärfilme)

  • Lernspiele oder interaktive Übungen (z. B. Begriff und die Info dazu als Memory)

  • Quizze zur Selbstüberprüfung (Info ist verdeckt und kann zur Kontrolle aufgedeckt werden. Klappt bei Miro toll, mit den neuen Flipcards)

  • Empfehlungen für Podcastfolgen oder Blogartikel passend zum Thema


Flussdiagramm auf rosa Hintergrund mit Texten "Du willst mehr?", Links zu Blog, YouTube-Kanal, Downloads. Bunte Punkte links.


6. Gemeinsam etwas "bauen" oder zusammensetzen, um spielerisch neue Perspektiven zu öffnen


Virtuell lassen sich prima kleine Bau-Challenges einbauen:


Beispiele:


Ente bauen

Das funktioniert super mit Icons oder Lego-Bausteinsymbolen auf dem Whiteboard!

Als Warmup oder kleine Challenge. Auch für Debriefings zu Kommunikations- und Kollaborations-Themen super geeignet.

Sechs LEGO-Steine in Gelb und Rot formen eine Ente. Anleitungstext oben beschreibt den Bauprozess. Hintergrund ist weiß.

Pixel Übung:

“Entwerft einen Flamingo (oder was sonst passt) aus den verfügbaren Stickies! Jedes Stickie ist ein Pixel.” Du kannst hier auch eine Vorlage liefern und die muss schnell nachgebaut werden - ohne sprechen, mit Sprechen. Vielleicht hat auch nur eine:r die Vorlage und muss die anderen anleiten?

Pixel-Flamingo aus bunten Quadraten, Text: "Lasse dein Team einen Flamingo darstellen. Ihr habt 5 Minuten Zeit." Pastellfarben.


Gestaltungs-Challenge:

Teams bauen in kurzer Zeit das digitale Team-Office, den imaginären neuen Campus etc. --> Eignet sich hervorragend um danach über die Kommunikation oder die Dynamiken im Team zu sprechen.


Wichtig: Der Spaß und die Erkenntnisse stehen im Vordergrund, nicht das „perfekte“ Endergebnis.




7. Gemeinsame Collagen gestalten – kreative Energie bündeln


Brainstorming mal anders:

Statt nur Begriffe zu sammeln, könntest Du eine Collage aus Worten, Icons, Zeichnungen und Fotos entstehen lassen. Nutze Themenvorgaben wie „Erfolgsfaktoren für unsere Zusammenarbeit“ oder „Was inspiriert uns?“ oder „Wie soll sich unsere Zusammenarbeit in einem Jahr anfühlen?".


Dabei zählt nicht die Ordnung, sondern die Vielfalt an Eindrücken und Ideen. Hab keine Erwartung an das Ergebnis, sondern sei offen und neugierig, was da in der Co-Kreation entsteht.


Wichtig: Genug Platz schaffen und die verfügbare Zeit klar kommunizieren (am besten mit Timer, den alle sehen können).




8. Quizformate und Lernspiele einbauen, um Wiederholungen und Transfer interessant zu machen


Frische Quizideen für virtuelle Whiteboards:


  • Reihenfolge festlegen: „Wie läuft ein gutes Feedbackgespräch ab?“ – Schritte in die richtige Reihenfolge bringen.

  • Wörter oder Satzteile verbinden und so passende Paare finden (z. B. Begriff und Erklärung, Problem und Lösung, Situation und Maßnahme).

  • Multiple Choice Fragen direkt auf dem Whiteboard markieren lassen.

  • Fehlersuche: z. B. ein Prozess ist falsch dargestellt – wo sind die Fehler?


Quizze bringen Energie rein und helfen, Wissen spielerisch zu verankern.



9. Spielideen umsetzen, um die Energie hochzuhalten


Mit kleinen Games wird Dein Whiteboard richtig lebendig. Wie wäre es mit …


Memory:

Fachbegriffe und Definitionen kombinieren, Personen und Aufgaben etc.


Bingo:

Typische Aussagen und Situationen aus virtuellen Workshops („Können wir bitte alle Mikrofone ausschalten?“) auf einer Bingokarte verteilen. Im Laufe der Session darf markiert werden, was passiert.


Escape-Game-Elemente:

Rätsel oder Aufgaben lösen, um „Schlüsselwörter“ oder neue Bereiche zu finden.

So kann die Pause freigespielt werden, erraten werden, womit es weitergeht, wo der gemeinsame Abend stattfindet, wie die Führungskraft mit zweitem Vornahmen heißt etc.

Was Du dafür nutzen (und natürlich gut auch kombinieren) kannst:

  • Kreuzworträtsel

  • Frage-Antwort-Rätsel (mit richtig und falsch / A oder B / Multiple Choice)

  • Rechenaufgaben

  • Puzzle

  • Logik-Rätsel

  • Zahlenreihe weiterführen lassen

  • Welche Form passt nicht


Gerade bei längeren Workshops sind solche Elemente, die das gewohnte Setting aufbrechen, Gold wert.



  1. Vorlagen und Canvas nutzen


Nutze für komplette Prozesse zu Planung und Innovation entsprechende Vorlagen oder sog. Canvas. In der Templatebibliothek aller Tools findest Du hier viel Auswahl und kannst sie natürlich auch gut anpassen, ohne das Rad neu erfinden zu müssen.


Das hier ist z.B. ein Element aus dem Template:


Diagramm zur Gestaltung von Kollaborationsprozessen. Enthält Felder wie Hintergrund, Zweck, Prinzipien, Ziele, nächste Schritte. Klarer, strukturierter Aufbau.


Virtuelle Whiteboards sind viel mehr als nur Sammelstellen für Post-its. Sie bieten Räume zum Bauen, Ausprobieren, Nachdenken und Lachen – wenn Du ihnen kreative Aufgaben gibst.


Such Dir eine der Ideen raus und teste sie beim nächsten Workshop. Meine Erfahrung hat mir gezeigt: Sobald Teilnehmende ins Gestalten kommen, steigt die Energie – und die Ergebnisse werden richtig gut.


Bitte lasst uns Whiteboards als Räume für unendliche Ideen und Möglichkeiten, als echte Spielwiese begreifen, auf der die Limitation eher in unserer Fantasie und weniger im Tool liegt.



Comments


Bereit für großartige

Gruppenformate, die wirklich wirken, UND Spaß machen?


 

Ich habe im Juli und August

noch je einen 1:1-Platz frei!

In 4 Wochen gestalten wir ein Workshop-Konzept, das so gut ist,

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teilnehmen würdest!

Franziska Blickle_Concept Sparring

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Portrait von Franziska Blickle

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FRANZISKA BLICKLE

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